Friendship 2023
7 vs ...
Als ich zwei Tage vor Anreise die Wetterapp öffne, grinst mich von jedem Tag der ersten Augustwoche ein hellblaues Regenschirmchen an. Perfekte Voraussetzungen.
Trotz des nicht mehr abzuwendenden schlechten Wetters begrüßten wir die 63 Teilnehmer am 30. Juli auf dem Eisinger Plätzle zu „Friendship 2023“. Das diesjährige Motto „7 vs. ... #teameditioneisingen" ist inspiriert von der Survival Reality Show „7 vs. Wild“. Ein authentisch angekokeltes Laken verkündet den Beginn des „Abenteuers“ (sowie der elternfreien Zone). Schnell machten die Fünft- bis Siebtklässler die Erfahrung, dass die Wildnis allerlei gefährliche Tiere beherbergt (verkörpert von den 25 Mitarbeitern in Ganzkörperkostümen). Dafür gibt es köstliches Flusswasser (geheimes Rezept der meisterhaften Küche!).
In kürzester Zeit hat sich ein Camp Alltag eingestellt. Ein klassischer Friendship Tag beginnt mit zu frühem Aufstehen (Mitarbeitersicht) bzw. nicht früh genugem Aufstehen (Teilnehmersicht). Der erste große Programmpunkt ist der allmorgendliche Kampf ums Nutella am Frühstückstisch und das schadenfrohe Lachen über die Personen, die für den Spüldienst gezogen werden.
Nach kurzer Zeit, die meistens für Zähneputzen und das hektische Zurechtmachen der Zelte für die Zeltbewertung (alles in den Koffer, Reisverschluss zu) genutzt wird, lockt die Band alle auf ihre Bänke und „The Story“ beginnt. Jeden Vormittag behandeln wir einen Abschnitt von Josephs Lebensgeschichte. Den Rahmen bilden Musik („STADT, LAND, WELT“), ein Ice Breaker und Wild Facts. Anschließend treffen sich alle in ihrer Zeltgruppe, um über eben Gehörtes zu sprechen und die Josephskurve zu zeichnen.
Die verbliebene Zeit bis zum Mittagessen wird auf vielseitige Weise genutzt. Die einen spielen Volleyball, Fußball oder Indiaca, andere lesen Comics oder ausgeliehene Bücher, wieder andere versuchen sich in Schach, Uno Flip oder Werwolf zu behaupten. Wer flechten kann, ist auf dem Friendship Gelände nicht mehr sicher, denn die Kundschaft ist riesig. Bald sind die nicht geflochtenen Haare in der Minderheit.
Einen echten Mr X durch ganz Eisingen verfolgen, wie Robinson Crusoe gestrandet auf einer Insel überleben und sich Rohstoffe erspielen, in den Workshops endlich die grünen Friendship T-Shirts bedrucken (und erste Unterschriften sammeln), Hufeisen verzieren und Jugger spielen. Die Nachmittage sind vielfältig.
Abends beschäftigen wir uns mit den wirklich wichtigen Fragen: Wie überlebt ein Ei, wenn wir es aus dem Fenster werfen? Wird Robinson Crusoe auf seiner Insel überleben? (Und wann gibt es endlich Popcorn?) Wie viele Knicklichter kann man im Dunkeln sammeln? Und: Entscheide ich mich für Jesus?
Selbst das schlechte Wetter konnte niemandem die Laune vermiesen, dafür sorgte die Bibi und Tina lastige Friendship Playlist. Dem Regen wurden Gummistiefel, dem Matsch Sägespäne entgegengesetzt. Vor dem Wind retteten wir uns ins Haus. (Um den Gerüchten ein für alle Mal ein Ende zu setzen: Kein Kind ist weggeflogen - aber ein Zelt.)